Arbeitskreis Alte Heimat (AHA) in München-Laim

Der Alte Heimat Arbeitskreis (AHA) wurde im September 2012 gegründet: Mieterinnen und Mieter der Siedlung „Alte Heimat“ in München-Laim engagieren sich für den Erhalt und Sanierung ihres ungewöhnlichen Wohngebiets mitten in der Stadt. Sie ist ein Produkt von Bürgersinn und Gemeinschaftsdenken.

Ende der 1950er Jahre waren die Kriegsfolgen noch nicht überwunden. Man brauchte Wohnraum. Aus Anlass des Stadtjubiläums wurde 1958 ein Verein „800-Jahr-Spende der Münchner Bürgerschaft” gegründet. Evakuierte bedürftige Münchner Bürger sollten in ihre Heimatstadt zurückgeführt werden. Mit Hilfe von 2,6 Mio. DM Spendengeldern und zusätzlicher Finanzierung durch Bund und Stadt, konnten 605 Wohnungen gebaut werden.

Der Name ist Programm: Heimat zu bieten und nachbarschaftliches Leben zu fördern.

Die Architektur unterscheidet sich von den damals üblichen Bauweisen. Keine eintönigen Schachteln, phantasielos aneinander gereiht. Die Siedlung wird durch unterschiedliche Haustypen geprägt: Punkthäuser, zwei- und dreistöckige Geschossbauten, rechtwinklig zueinander angeordnet. Weiträumige Innenhöfe mit altem Baumbestand und individuellen Vorgärten garantieren ein hohes Maß an Lebensqualität. Bus, Trambahn und U-Bahn halten fast vor der Haustür, ideal für Ältere oder Personen mit Behinderungen. Die Mieten sind äußerst günstig, für Menschen die „nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen!“(so Axel Markwardt, Kommunalreferent)

Leider sind die Gebäude länger vernachlässigt worden und nicht barrierefrei. 2012 kursiertenGerüchte in den Medien über Sanierung, sogar über Abriss wurde spekuliert.

Die Mieter/innen setzen sich seitdem mit der Methode des Community Organizing für ihre Siedlung ein. Mit Hester Butterfield (jaz – Jane Addams Zentrum), der FOCO-Vorsitzenden, gründeten sie den AHA. Sie führten eine Umfrage zu Mängeln und Wünschen der Mieterschaft durch. Bei regelmäßigen Treffen mit den interessierten Mieterinnen und Mietern werden aktuelle Informationen weitergegeben /ausgetauscht. Das wurde bisher erreicht:

  • Vertreter des AHA nahmen am FOCO-Jubiläum 2013 teil
  • Zusammen mit Gemeinwesenarbeit-Studierenden wurde eine Wanderausstellung organisiert: Geschichte der Siedlung – Statistiken, Interviews und Fotos der Bewohner.
  • Der AHA nimmt an den 14tägigen JourFixe mit Kommunalreferat und der Gewofag teil.
  • Die Wohnungsgesellschaft verbietet die SAT-Anlagen aus Schönheits- und Sicherheitsgründen:Der AHA erreicht, dass für alle Mieter ein modernisiertes und bezahlbares internationales 
Kabel-Angebot erarbeitet wird.
  • Die Gehsteige an den Einfahrten werden abgeschrägt: Jetzt können Rollstuhl- und Rollator-Fahrer die Straße besser überqueren.
  • Rollstuhlfahrer bekommen auf Antrag einen Zugang über Ihre Terrasse mit Auffahrt.
  • Eine Mietminderung für die gesperrten Balkone wird durchgesetzt.
  • In einer Ortsbegehung Juni 2015 konnte die Stadtspitze überzeugt werden: Die Instandsetzung und Sanierung, besonders der maroden Balkone, muss sofort in die Wege geleitet werden.

Über die Arbeit des AHA berichteten diverse Medien in den letzten 3 Jahren:
Süddeutsche Zeitung: Beistand mit Rat und Tat | Zuschlag für das Wunschteam

Wochenanzeiger München: Was passiert mit der alten Heimat?
Erfolge in der Nachbarschaftsarbeit

Abendzeitung München: In der Siedlung Alte Heimat: wann werden die Balkone saniert?

Homepage: http://aha-2012.de/

 

Forschungsbericht Alte Heimat 2020/2021

„Alte Heimat“ München, Bewohner*innenbefragung 2020 (2,83 MB)

Bachelorarbeit von Martin Bamberger über den AHA

Bamberger Bachelorarbeit über CO in München-Laim (499.4 kB)
20150714_Begehung_Alte Heimat_2kl