Engagierte Stadt Bautzen

Engagierte Stadt Bautzen (ESB): Zu Beginn unserer Arbeit haben wir uns folgende Schwerpunkte des Förderprogramms Engagierte Stadt besonders zu Herzen genommen: „In einer Engagierten Stadt:

  1. wirken engagierte BürgerInnen aktiv an Entscheidungsprozessen
  2. setzt eine von allen Akteuren ausgehandelte lokale Engagementsstrategie Themen, Ziele und Prioritäten für die lokale Engagementsentwicklung und
  3. agieren auch Unternehmen als Partner und Förderer von Engagement.“

Die Jugendideenkonferenz (JIK) war das erste Teilprojekt, das ins Leben gerufen wurde. Jugendliche, UnternehmerInnen, städtische VertreterInnen und weitere AkteurInnen wurden aufgerufen, einen Auftakt für Jugendbeteiligung in Bautzen zu organisieren. Die Basisgruppe der JIK ist seit der ersten Konferenz im März 2016 auf ca. 25 Jugendliche angewachsen, die regelmäßig an den wöchentlichen Treffen teilnehmen. Sie versteht sich nun als selbstbestimmte Jugendorganisation mit dem Ziel, die Interessen der Bautzener Jugendlichen zu vertreten.

JIK 2.0

Durch zwei selbstorganisierte Konferenzen haben Jugendliche der JIK Basisgruppe vier besonders brisante Themen eruiert:

Jugendclub: Derzeit ist die JIK-Basisgruppe dabei, das Konzept für einen Jugendclub zu schreiben und tritt zudem in Kontakt mit potentiellen VermieterInnen und EigentümerInnen. Auch die Stadt Bautzen, der Steinhaus e.V. und städtische Betriebe werden bei der Suche nach UnterstützerInnen einbezogen.

zeitung

Artikel aus der sorbischen Zeitung zum Projekttag der JIK:

Picknick auf Porsches Wiesen: Ein großer Fortschritt ist auch die Situation der „Porsches Wiesen“. Die Fläche an der Spree wurde auf Nachfrage der JIK und der ESB von der Stadt gemäht und wird nun als Treffpunkt von BautzenerInnen genutzt. Am 18. Juli 2016 fand dort, in Zusammenarbeit mit der ESB, der JIK und dem Steinhaus e.V., ein interkulturelles Picknick für BautznerInnen statt.

Schule/Unterricht: Es wurde eine eigene Arbeitsgruppe der JIK-Basisgruppe gebildet, um mit Ministerpräsident Stanislav Tillich ins Gespräch zu kommen. Beim Treffen am 9. September 2016 wurde sich über die zu diesem Zeitpunkt noch im Parlament und im Ausschuss befindliche Gesetzesänderung zum Schulgesetz unterhalten. Es wurde deutlich gemacht, welchem Druck SchülerInnen insbesondere während den Abiturjahren standhalten müssen und dass es einer Verbesserung bedarf. Die Arbeitsgruppe hatte den Ministerpräsidenten zur weiteren Zusammenarbeit am Gesetzesentwurf im parlamentarischen Ausschuss aufgefordert, wozu er sein Einverständnis gab.

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Toleranz und Radikalisierung: In dieser Arbeitsgruppe wurden Gespräche zum Thema „Rechte Gewalt“ geführt und festgestellt, dass es mehr Prävention und außerdem sichere Räume für Notfälle braucht. Um dies Umzusetzen sind im kommenden Jahr weitere Gespräche mit der Polizei und der Stadt geplant.

Am 21. Dezember 2016 wurden 20 aktive Jugendliche für ihr hervorragendes soziales und politisches Engagement außerhalb des schulischen Rahmens vom Steinhaus e.V. ausgezeichnet.

Parallel zu den Entwicklungen der JIK wurde im Rahmen der ESB im Oktober eine Lösungswerkstatt durchgeführt, bei der sich drei selbstständige Arbeitsgruppen herausbildeten. Im Vorfeld kamen etwa 30 interessierte BürgerInnen über sechs Monate hinweg regelmäßig zusammen, um gemeinsam zu analysieren, wo in Bautzen der Schuh drückt. Es gab Zuhörtrainings unter den TeilnehmerInnen und die Ideen wurden im persönlichen Wohnumfeld weiterführend diskutiert, wodurch sich letztlich ca. 70 Themen herauskristallisierten.

Zudem gab es eine Fahrradtour durch die Stadt, gemeinsam mit VertreterInnen der Stadtverwaltung und der Baubürgermeisterin, um reale Eindrücke zu den gefundenen Themen zu sammeln und sich darüber auszutauschen. Bei der Lösungswerkstatt konnten anwesende BautzenerInnen demokratisch abstimmen, welche zwei bis drei besonders relevanten Problemfelder in der Stadt von ihnen in Selbstorganisation zuerst angepackt werden sollten. Es wurden drei Arbeitsgruppen gebildet: „Grüne Vision Bautzen“, „Wasserkunstfest“ und eine weitere Gruppe, die sich für bessere Treffpunkte in Bautzen einsetzt (z.B. Tischtennisplatten oder Spielplätze).

Beim deutschlandweiten Netzwerktreffen aller 50 Engagierten Städte in Berlin konnten wir uns diesen September 2016 mit KollegInnen über unsere Erfahrungen der letzten Monate austauschen und zudem einiges in den dort angebotenen Workshops lernen.

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Kontakt:

Marcus Rößner

marcus.roessner@fo-co.info