Bürgerbeteiligung in der „Sozialen Stadt“ – Fördervoraussetzung oder Antagonismus ? – Erfahrungen aus dem (Leipziger) Osten

Der nachfolgende Beitrag beschreibt Erfahrungen zum Thema Bürgerbeteiligung im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“. In diesem vom Berliner Bundesbauministerium aufgelegten Programm wird die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger an den Entwicklungsprozessen in ihren Stadtteilen ja quasi per Förderrichtlinie von ministerieller Seite her offiziell verordnet. Die konkrete Umsetzung der Fördervorgabe und ebenso die Wahl der Beteiligungsverfahren obliegt dann den lokalen Akteuren vor Ort. Insofern erheben die nachfolgenden Ausführungen keineswegs den Anspruch auf Allgemeingültigkeit; im Gegenteil, sie beschreiben explizit die Vorgehensweise im Programmgebiet „Leipziger Osten“, dem Modellstandort im Programm „Soziale Stadt“ für den Freistaat Sachsen. Vielleicht entdeckt aber dennoch die Eine oder der Andere Parallelentwicklungen zu ihrem/seinem eigenen lokalen Wirkungsgebiet. Den Autor würde dies wenig wundern.

Ebenso wenig wird der Anspruch verfolgt, die äußerst komplexe Organisationsstruktur des mit dem Förderprogramm verfolgten Stadtgebietsentwicklungsprozesses in allen Einzelheiten (Lenkungs- und Steuerungsgruppen, Kernprojekte, Projektteamtreffen usw.), insbesondere auf der Verwaltungsseite, zu beschreiben, sondern vielmehr geht es um die Frage der konkreten Umsetzung der Bürgerbeteiligung in diesem Verfahren. Hintergrund der Ausführungen ist eine mittlerweile mehr als zweijährige Begleitung der Entwicklungen im Leipziger Osten als externer Beobachter bzw. Gutachter, als interessierter Bürger und Hochschullehrer sowie als Projektverantwortlicher einer studentischen Untersuchung zur Verwirklichung der Bürgerbeteiligung im Programmgebiet.