Ziel von FOCO e.V. ist es, Prinzipien und Methoden des Community Organizing (CO) in Deutschland zu verwurzeln und weiter zu entwickeln. FOCO unterstützt und begleitet Menschen und Organisationen, die Bürgerorganisationen (Organisationen der Zivilgesellschaft) aufbauen und Methoden und Strategien aus dem Community Organizing erlernen und umsetzen wollen. FOCO ist ein Forum und Netzwerk für gegenseitigen Austausch, sowie Ausbildung, Training und Begleitung von Interessierten und von Projekten.
5 gute Gründe für Organizing
- Community Organizing (CO) gibt allen Menschen die Chance, gehört zu werden
- CO schafft Verbesserungen in der Nachbarschaft und stadtweit
- CO baut Zivilgesellschaft auf
- CO trägt dazu bei, dass MigrantInnen an der Gesellschaft teilhaben
- CO befähigt und ermächtigt Menschen und ändert ihr Leben
Mitten in der ökonomischen Krise und den Mittelkürzungen der Regierung für soziale Programme ist die Zeit für Organizing da!
Mit eigenen Organisationen können Bürgerinnen und Bürger ihre Belange selbst vertreten
und sind damit in der Lage nicht nur auf „Bürgerbeteiligungsangebote“ zu warten. Sie können ihre eigenen Themen und Belange vorbringen und dafür sorgen, dass gemeinsam Lösungen und Verbesserungen ihrer Lebenslage geschaffen werden.
Community Organizing (CO) ist den Prinzipien von Selbstbestimmung, Selbstverantwortung, sozialer Gerechtigkeit und Solidarität verpflichtet. Im Kräftespiel gegenüber der scheinbaren Allmacht von Staat und Wirtschaft setzt CO auf die demokratische Macht der Einwohner/innen , die sich organisieren und so handlungs- und durchsetzungsfähig werden. Community Organizing ist politische Bildung und politisches Handeln zugleich.
Prozesse, die durch Fortbildung und Vor-Ort Beratung von FOCO Organizer und Trainer begleitet wurden, haben in den letzten Jahren Verbesserungen in Stadtteilen und Kirchengemeinden bewirkt.
Beispielsweise konnten in Saarbrücken Bewohner_innen des Stadtteils Malstatt den Abriss einer maroden Fußgängerbrücke, die sie mit wichtigen Einrichtungen verbindet, verhindern und ihren Neubau erreichen. In Bonn-Tannenbusch setzten sich die Mieter_innen zusammen und gewann ein neues Mülltrennungssystem, das ihnen Geld sparte. Leipziger Kirchengemeinden arbeiten zusammen mit einem Kulturzentrum, um eine Community Organisation zu gründen. Anwohner_innen des Münchner Gärtnerplatzes setzen sich mit der Stadtverwaltung auseinander, um für die Lärm- und Müllproblematik im öffentlichen Raum kreative Lösungen zu finden. Eine Mieterinitiative der Siedlung Alte Heimat in München-Laim hat ihre volle Partizipation an Planungsgesprächen mit Architekten und Stadtverwaltung und ihre Mitsprache zu Sanierung sowie Erhalt der Lebensqualität und niedrigen Mieten in ihrer Siedlung durchgesetzt. In Altenessen ging es um Notfalltelefone, Beleuchtung, Freizeitangebote und Müllentsorgung, in Nordenham um Kinokarten für Obdachlose, in Wuppertal und Düren-Kreuzau um die Aktivierung von Mitgliedern einer Kirchengemeinde. (Weitere Beispiele werden unter Praxis dargestellt.)